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Die Sache mit der Treue

vergessen, überholt und wichtiger als je zuvor

Die Efeu Pflanze steht symbolisch neben anderen Pflanzen, wie Eiche,

Verbene und andere, für die Treue - Treue über den Tod hinaus.




Treue, woher kommt das Wort Treue und die Bedeutung?

Dieses Wort hat eine altertümliche Anmutung, es kingt etwas hart und streng. Viel ausgeprägter als andere Wörter in unserer deutschen Sprache. Es wirkt alt, nahezu sagenhaft und irgendwie hat es doch etwas heldenhaftes. Wie aus einer lang vergangen Mär, einer kaum mehr vorstellbaren Zeitepoche. Herübergetragen (und übergeben) aus einer Zeit, als man sich noch dicht um ein offenes Feuer versammelte, Geschichten erzählte oder erzählen ließ. Geschehnisse aus den weiter entfernteren Dörfern, den großen Städten, die man vielleicht ein ganzes Leben nie betrat. Oder aus Ländern noch weiter weit weg von der eigenen Lebenswelt, sagen-und märchenhaft schon nur ihre Namen und erst recht das, was sich dort zugetragen haben mag. Könige, Fürsten, Hochzeiten, ehrenhafte Ritter, Turniere, Kriege, neue Bündnisse, herausragende Heldentaten, Zeugnisse beständiger und anhaltender Treue ebenso wie des schändlichsten Verrats. All das ins Fantastische überhöht und damit erst recht geeignet für eine gebannt lauschende Runde am knisternden Feuer.

Aber wohl mag die Treue etwas faszinierendes sein, sonst hätte sie es nicht in unsere Zeit geschafft, auch wenn die Bedeutung und der tieferen Sinn hinter dem Wort allein oft nicht mehr wirklich gelebt wird.


  • Das Wort Treue lässt sich vom mittelhochdeutschen Wort „triuwe“ ableiten und stammt aus dem indogermanischen Wortstamm für „Baum“. Hieraus lässt sich auch die Bedeutung, welche dem Wort im Mittelalter zukommt, und die Tatsache, dass es eines der wichtigsten Kriterien für die Bewertung der Ehre eines Individuums wurde, erklären. Mit diesem Wortstamm wurde die Verbundenheit mit der Gemeinschaft und die Festigkeit und Verlässlichkeit der Person beschrieben.


  • Die Treue verband den rechtlichen Rahmen mit einer religiösen Dimension, die so auch gegenüber Gott, auf dessen Namen man Treue schwor, eine ethische Verpflichtung zur Einhaltung des Eides gewährleistete. Und so wurden beide Seiten durch einen geleisteten Treueid verpflichtet: derjenige, welcher den Eid gegenüber einem Höherrangigen leistete, der man, verpflichtete sich zu Gehorsam und dazu, die Interessen seines Herren zu schützen. Der her hingegen verpflichtete sich ebenfalls zur Wahrung der Interessen seines Vasallen. Er konnte zwar in einigen Bereichen frei über ihn verfügen, jedoch durfte er niemals dessen Interessen bewusst und willkürlich verletzen.


  • Ein weiterer Aspekt der Treue war die Verbindung unter Freunden. Deshalb war es wichtig, freundschaftliche Bindungen, die beide Seiten nutzten, um ihre Macht zu stärken, durch ständige Erneuerung und Bestärkung dieser Freundschaften zu bestätigen.


  • Ein zusätzlicher Teilaspekt der mittelalterlichen Treue war, in der Familie und den verwandtschaftlichen Verbindungen zu finden. Die Familie, im Mittelalter meistens sehr weit definiert, war der Grundpfeiler der Gesellschaft. Die Treue in diesem Verband wurde für selbstverständlich gehalten, da sie am meisten Schutz und Macht gewährte.


  • Als eine weitere Eigenschaft des mittelalterlichen Begriffs der Treue galt die Verpflichtung – besonders für die Ritterschaft – sich am Menschen verdient zu machen, den Schwachen beizustehen und für das Recht zu kämpfen.



Die Eiche wird nicht nur “Herrscherin des Waldes” genannt, sie steht auch für Treue und verspricht dem Volksmund nach, ehrlichen und mutigen Menschen Schutz und Gastfreundschaft zu gewähren. Sie symbolisiert Kraft und Beständigkeit .




Wüsste ich nicht, das die Treue so alt ist wie die Welt, so würde ich glauben, ein deutsches Herz habe sie erfunden.

Heinrich Heine



Was vermag Treue zu geben?

Treue – das ist etwas ganz Wertvolles. Zu wissen und zu spüren, auf den anderen kannst du dich unbedingt verlassen, bei dem weißt du, wie du dran bist, mit dem kannst du durch dick und dünn gehen, bei dem kommt dir nicht einmal der Gedanke, dass es nicht so sein könnte, wie es jetzt ist. Ein Mann ein Wort!

Wenn es mal eng wird, der Sturm tobt, steht mir ein treuer Freund/Begleiter zur Seite. Wenn ich nicht mehr gehen kann, lässt er mich nicht zurück, er stützt mich oder wacht an meiner Seite.

Treue zu erfahren, gibt dem Leben das Gefühl und das Wissen, einen guten Halt zu haben. Und treu sein, gibt anderen dieses Gefühl von Verlässlichkeit. Treue meint nun aber nicht, dass immer alles so bleiben muss, wie es einmal war. Treue gründet in der Bereitschaft, offen gegenüber Entwicklungen zu bleiben.




Wo finden wir den Begriff der Treue heute?


Zu aller erst natürlich in unseren Liebesbeziehungen bzw. in einem Eheversprechen. Wobei es hier mehr eine Erwartung darstellt und weniger ein tatsächliche Handlung. Das spiegelt wohl unser gesellschaftliches Bild der Fähigkeit wider, "Ja" zu sagen und "vielleicht" zu meinen. Das dieses Treueversprechen in den Beziehungen immer weniger gelebt wird und gelebt werden kann liegt wohl eher daran, dass unser Bild von Mann und Frau verdreht ist (verdreht worden ist). Wir sind in unseren Kern-Familien entwurzelt worden und tun uns schwer unsere Identität zu finden und diese authentisch zu leben. Aber das ist ein weiteres und interessantes Thema.


Die Treue hat noch andere Werte zu bieten, z. B. die Treue im Sinne von Zuverlässigkeit am Arbeitsplatz, in Vereinen, beim Ehrenamt und in jedem Familien- und Freundeskreis.



Eine kleine Treue bringt oft eine große Kraft.

(Gerhard Tersteegen)


Und schließlich geht es bei dieser Tugend um die Treue zu sich selbst; um Menschen, die trotz Gegenwind mit Geradlinigkeit ihre Meinung, Lebenshaltung und Weltanschauung, und dazu gehört auch der Glaube, vertreten – ohne jedoch in die Sturheit abzugleiten. Und noch mehr Größe gehört dazu, wenn jemand zu seinen Fehlern und Schwächen steht – ohne sie zu verharmlosen oder ohne sich gleich zu rechtfertigen. Diese Menschen sind im Umgang angenehm, weil man weiß, was sie wollen, woran man bei ihnen ist und weil sie zuverlässig sind – und das in mehrfacher Hinsicht.


Die Treue zu uns selbst ist ein hohes, wohl aber auch ein schwer erreichbares Gut. Tag für Tag in den Spiegel schauen zu können und zu sagen: „Ja ich bleibe mir selbst weiter treu.“ Es bedeutet soviel wie, auf dem eigenen Weg zu bleiben und sich nicht von seinen Ansichten und seiner Lebensphilosophie abbringen zu lassen. Bitte geb deine Ideale und Träume nicht auf und halte an ihnen unbeirrt fest. Etwa so wie der Hund an seinem Herrchen. Oder auch wie der eine an der tiefen erfüllenden Beziehung zu einem anderen.




Denn Treue ist vor allem Treue zu sich selbst Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

Bist Du dir selbst treu?

Für mich ist Treue ein Baustein, ohne den keine Beziehung gelingt. Weder die zu dir selbst, noch die zu anderen. Und damit bin ich schon bei einem Treueaspekt, der mir wichtig ist: die Treue zu mir selbst. Erst wenn ich mir selber treu bin, kann ich in Beziehungen aufrichtig, geradlinig und wahrhaftig sein. Die Treue zu uns selbst ist ein hohes, wohl aber auch ein schwer erreichbares Gut. Tag für Tag in den Spiegel schauen zu können und zu sagen: „Ja ich bleibe mir selbst weiter treu.“ Es bedeutet soviel wie, auf dem eigenen Weg zu bleiben und sich nicht von seinen Ansichten und seiner Lebensphilosophie abbringen zu lassen. Bitte geb deine Ideale und Träume nicht auf und halte an ihnen unbeirrt fest. Etwa so wie der Hund an seinem Herrchen. Oder auch wie der eine an der tiefen erfüllenden Beziehung zu einem anderen.



Bist du dir treu?

Sich selbst treu zu sein, das heißt einerseits, dass du dir deiner Bedürfnisse bewusst bist und deine Haltung kennst. Kannst du die leise Stimme deines Herzens hören, kannst du dieser treu und im Vertrauen folgen? Es heißt auch, dass du weißt, welche Ziele du hast. Andererseits heißt sich selbst treu zu sein, dass du für dich einstehen kannst, um dafür zu sorgen, dass deine Bedürfnisse erfüllt, deine Haltung gesehen und bestenfalls akzeptiert wird.

Unsere Welt braucht Menschen, die sich und ihren Werten treu sind, Menschen die dem wahrhaftigem Leben treu sind. Menschen die Mutter Erde und der Natur treu sind.

Jeder einzelne Mensch, der verstanden hat, dass er dem Leben treu dienen darf ist ein Heiler und zugleich ein ehrenhafter Held dieser Zeit.



Herzensgrüße Eva-Maria




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