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Yule-Fest oder Wintersonnwende -

Autorenbild: Eva-MariaEva-Maria

die Dunkelheit hält Einzug!



Je größer wir die Finsternis erkennen, desto wahrer erreichen wir in der Finsternis das unsichtbare Licht. Nikolaus von Kues
Je größer wir die Finsternis erkennen, desto wahrer erreichen wir in der Finsternis das unsichtbare Licht. Nikolaus von Kues


Zwischen Samhain und Yule befinden wir uns in der dunkelsten Phase des Jahreszyklus auf der Nordhalbkugel. Die Tage werden kürzer, die Natur zieht sich zurück und das triste Grau hält Einzug. Es scheint so, als hält die Zeit an und das Leben wird immer stiller.


Ja okay, so war es früher. Heute stresst das eher viele Menschen und viele flüchten in den Süden, zumindest weg von sich. Es ist nahezu lästig, dabei ist diese Jahreszeit für uns so wichtig. Wir sind nicht von der Natur getrennt, wir sind eins mit ihr, wir sind Natur.

Allerdings fühlen wir uns (nicht alle) getrennt, zumindest entfremdet von ihr. Viele Menschen nehmen nicht mehr wahr, dass auch unser Körper sich nach etwas Ruhe und Rückzug sehnt. Auch die Kräfte unseres Körpers ziehen sich zurück, weil wir eben eins sind mit der Natur und auch mit diesem Zyklus verbunden sind. Sterben und Neuwerden!

Der Übergang in die Finsternis wird immer schon als etwas Negatives, Düsteres, Angsteinflößendes dargestellt, dabei ist diese Zeit, eine der wichtigsten Phasen des Jahres. Für unsere Vorfahren, war es ja durchaus eine bedrohliche Zeit, denn es war nicht absehrbar wie lange der Winter andauert und ob die Nahrung und das Holz über den Winter reichte.


Die wichtigsten Lebensvorgänge geschehen in aller Stille. Lautlos und still setzt eine Blüte Frucht an, still wachsen die Bäume des Waldes, still reift das Korn auf dem Felde, still und ohne Getöse folgt der Tag auf die Nacht, der Frühling auf den Winter.    Ernst Schmitt

Die Ablehnung der Dunkelheit kann auch daher rühren, dass wir schlicht Angst vor dem Ungewissen haben, welches die Dunkelheit darstellt. Alles was wir nicht kennen und erstmal nicht einschätzen können, macht uns unangenehme Gefühle.

Da drum geht es auch, Hinfühlen und Hinschauen, was da in der eigenen Dunkelheit verborgen liegt.



Dunkelheit kann man nicht sehen. Sie ist. Erhard Blanck
Dunkelheit kann man nicht sehen. Sie ist. Erhard Blanck



Es ist die Jahreszeit des Spürens und Hinhörens!


In der Dunkelheit kommen wir zurück zu uns und dürfen uns dem Verborgenem widmen. Im Laufe des Jahreszykluses sammelt sich einiges an, was nun überdacht und bereinigt werden darf.

Es gilt inne zu halten und auch in sich etwas Ordnung zu schaffen.


Vielleicht ist es dran, dass alte Jahr rückblickend zu betrachten, so laden die Sperrnächte zumindest dazu ein.

Sowie die Bauern ihre Arbeit langsam beenden, ihre Arbeitsgeräte einwintern und ihre Scheunen und Ställe winterfest machen. So dürfen auch wir unsere angefangenen Arbeiten erledigen.


Die Frauen verarbeiteten das geerntete Gemüse und Obst und sorgten so dafür, dass für die Zeit der Dunkelheit und der Kälte genug zum Essen im Haus war.


Aus diesem Aspekt heraus, schwingt natürlich von unseren Ahnen her, etwas Angst und Sorge mit in die dunkle Jahreszeit.


  • Was ist übers Jahr liegen geblieben und was habe ich von einer Ecke in die andere geschoben?

  • Hab ich gut für den Winter vorgesorgt?


Man sitzt zusammen, handarbeitet und erzählt sich Geschichten. Nun werden von den Frauen die Flickarbeiten erledigt, gestrickt usw. und die Männer führen kleine Reperaturarbeiten aus, schnitzen oder beschäftigen sich anderweitig. In vielen Regionen kamen die Menschen zum gemeinsamen singen uns musizieren zusammen. Alles was die Seele nährt.

Dem fleissigen Hamster schadet der Winter nicht.   Volksmund


Die Dunkelheit ist besiegt, das Licht kehrt zurück!
Die Dunkelheit ist besiegt, das Licht kehrt zurück!



Zum Yulfest wird traditionell ein Yulfeuer entzündet um das wiederkehrende Licht zu feiern. Unsere Vorfahren feierten 2-3 Tage und Nächte. Sie schmückten ihre Häuser mit immergrünen Zweigen, die Zeichen des Lebens und der Hoffnung sind. Ebenso gab es Äpfel und Nüsse, der Apfel ist seit jeher ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit.

Durch wildes Treiben um das Feuer hat man die "bösen Geister" vertrieben und das rettende Licht begrüßt.

Ab der Wintersonnwende wussten die Menschen, dass es nun wieder heller wird und das Leben langsam wieder zurückkehrt. Der in die Erde gesetzte Samen wird nun bald durch die Wärme der Sonne, das Dunkel der Erde verlassen.


So gingen sie dann über in ein schmausiges Fest und so sind wohl dann auch einige Bräuche der Rauhnächte entstanden. Das Dunkle, das Angstmachende zu vertreiben und das Helle und Hoffnungsvolle begrüßen. Zusammensitzen, feiern und teilen, schenken und beschenkt werden, aus der Freude heraus. So sind viele stärkende und gesunde Speisen mit feinsten Kräutern und Gewürzen entstanden, die heute noch wohlschmeckend und gesund sind. Man hat sich lange auf diese Zeit vorberitet, so wurde Nahrung haltbar gemacht, wie z.B. Früchtebrot, Dörrobst und von dem Schwein das geschlachtet wurde, gab es "Salzfleisch, Schinken und später auch Würste. So reichte das Essen für die eigene Sippe und auch für Notleidende.


Zur Zeit der Wintersonnenwende sollten alle Räder (Mühlräder, Spinnräder, Wagenräder) still stehen. Da die Göttin Frigg, Hulda oder Holle selbst die Arbeit niederlegt und nicht die silbernen Fäden spinnt.

Erst am Ende der zwölf heiligen Tage wird das Jahresrad wieder angestossen. Vom goldborstigen Eber, dem Tier des germanischen Gotts der Fruchtbarkeit, Freyr.

Man sagt die Germanen schlachteten zu dieser Zeit ein Wildschwein zu Ehren Freyrs. Wir finden heute noch Überreste dieser Tradition im Weihnachtsschinken & Glückschweinen aus Marzipan zu Silvester.

Was viele von uns heute als Weihnachtsbaum kennen, war früher bekannt als der lebensspendende Weltenbaum.

Zu Yule wollen wir einen lebenden (immergrünen) Baum mit heilsamen und verheißungsvollen Symbolen wie Äpfeln des ewigen Lebens & Nüssen der Weisheit schmücken. Mit Kerzen bringen wir Licht ins Dunkel.

Der (Lebens)baum verbindet dabei Kosmos & Erde, Universum & Mensch.

Er ist ein Symbol für unsere Verbindung mit anderen Welten.

So sind die immergrünen Zweige des Tannenbaums Symbole des ewigen Lebens. Er grünt sogar dann, wenn die Sonne in der Unterwelt währt.





Der Yulkranz mit fünf Kerzen. Die Kerze in der Mitte wird am Yulfest entzündet.
Der Yulkranz mit fünf Kerzen. Die Kerze in der Mitte wird am Yulfest entzündet.

Der Yulkranz begleitet uns durch den Dezember. Anders als beim Adventskranz werden hier am 1. Adventswochenende alle vier Kerzen entzündet und dann jeweils eine an den darauf folgenden Sonntagen weniger. Wir nähern uns so dem dunkelstem Tag, dem Tag der Wintersonnwende. An diesem Tag sind alle Kerzen erloschen, bis dann im Laufe des Yulfestes alles fünf Kerzen hell brennen.


Viele alte Bräuche wurden durch den EInfluss der Kirche verfälscht, doch sie kommen wieder. Jahr für Jahr beobachte ich, dass das alte und vergessen geglaubte Wissen zurückkehrt.


Gerne lese zu dem Thema auch meine Beiträge: Rauhnächte und Mutternacht!





Herzensgrüße Eva-Maria


Ich freue mich, wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat und ich danke Dir für die Zeit, die Du mir geschenkt hast. Gerne darfst Du den Artikel teilen.


Falls Du Fragen oder Anregungen hast melde Dich sehr gerne unter: info@seelenpfadreise.de 

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