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Sicherheit - ein menschliches Grundbedürfnis



In unserer grauen Vorzeit war es überlebenswichtig, immer auf der Hut zu sein und sich und die Sippe in Sicherheit zu wissen. Dieses tief verankerte Bedürfnis nach Sicherheit sorgt auch heute noch dafür, dass wir uns vor allen möglichen Gefahren absichern, auch wenn wir wissen, dass kein Säbelzahntiger irgendwo auf der Lauer liegt und es dabei nicht mehr wirklich um Leben und Tod geht.



Ich lade Dich ein über dein eigenes Sicherheitsbedürfnis zu reflektieren und möchte Dir aufzeigen, wie Du Unsicherheiten begegnen kannst.



Sicherheit, was ist das überhaupt?

Laut verschiedener Definitionen ist Sicherheit wohl ein Zustand des Sicherseins, Geschütztseins vor Gefahr oder Schaden, höchstmögliches Freisein von Gefährdungen.

Was nun im Einzelnen diese Gefahren und Gefährdungen bedeuten ist wohl sehr individuell zu betrachten.

Aus unserer Entwicklungsgeschichte ist das Bedürfnis nach Sicherheit tief in uns verankert und die Abwesenheit von Sicherheit, eagal wie wir diese für uns definieren, fühlt es sich sehr unangenehm an. Wir versuchen also alles, um Sicherheit dauerhaft herzustellen. Aus dieser Verankerung heraus und auch aus einer gesellschaftlichen Prägung heraus, "man muss sich ja absichern, man muss sich schützen" und eben alles so machen, wie der Großteil der Gemeinschaft.


Zum Beispiel versuchen wir Sicherheit zu erlangen durch folgende Handlungen:

  • Wir bevorzugen den unbefristeten Arbeitsvertrag, auch wenn der Job eigentlich gar nicht das ist, was wir wirklich machen wollen.

  • Wir verbiegen uns für unsere Partner und passen uns den Bedürfnisse unseren Familien an, auch wenn unsere eigenen Bedürfnisse dabei auf der Strecke bleiben.

  • Wir schließen teure (unnötige) Versicherungen ab, um möglichst viele Eventualitäten abzusichern. ("Was ist wenn.....")

  • Wir lassen uns gegen die Grippe und anders impfen, um möglichst unbeschadet durch den Winter (die Zeit) zu kommen.

  • Wir schließen Verträge ab und unterzeichnen zich AGBs, um keine böse Überraschung zu erleben und ja nichts falsch zu machen.



"Je mehr Sicherheit uns jemand verspricht, desto mehr Freiheit nimmt er uns auch."


Wir sind so sehr damit beschäftigt unser Leben im Außen abzusichern, was ja grundsätzlich ein sinniger Ansatz ist. Nur in welchem Maße tun wir das und verlieren wir dabei nicht auch etwas an Lebensqualität?

Die Aufrechterhaltung all unserer (Ab)Sicherungsmaßnahmen erfordern unsere stetige Aufmerksamkeit. Hausratversicherung anpassen, Vertäge aktuallisieren, Krankheitsprophylaxen usw.

Können wir wirklich alle Gefahrenquellen erkennen und sind diese vermeintlichen Gefahren wirklich so gefährlich?

Es scheint als ob wir das Leben und all das was mit dem Leben zu tun hat, irgendwie gefährlich betrachten.

Doch verlieren wir mit all dem Sicherheitsdenken nicht die Verbindung zum Leben und dadurch auch zu uns selbst?

Ist es nicht vielmehr so, dass uns viele "Sicherheitsmaßnahmen" vom Leben trennen und uns auch davon abhalten das Leben in all seinen Facetten zu erleben?

Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir das Wort "übersichert" ein. Ich weiß gerade nicht, ob es das Wort so überhaupt gibt...... aber so fühlt es sich für mich an.

Rundumschutz der Krankenkasse, Pflegeversicherung und vieles mehr fällt mir da noch ein. Es ist beruhigend, wenn eine gewisse Grundabsicherung durch den Staat vorhanden ist, aber schränkt uns dass nicht gleichzeitig in unserer Eigenverantwortung ein?


Ich stelle hier bewusst einige Fragen und einige von Euch denken sich vielleicht, klar braucht man eine Kranknversicherung.... Ich hab meine schon fünf Jahre nicht mehr benötigt. Ich habe einfach irgendwann beschlossen, dass ich in einem gesundem Körper lebe. Aber anscheinend ist das Bedürfnis nach Sicherheit so groß, dass wir dies oft an erste Stelle setzen.

Wir bemerken gar nicht, wie viel Lebensqualität dadurch verloren geht.

Viele Ideen und Träume bleiben für immer in der Schublade.

Einzigartige Momente und Möglichkeiten rauschen ungenutzt an uns vorbei. Unsere anderen Bedürfnisse werden dem der Sicherheit oft untergeordnet und wir verschenken dadurch so viele wunderbare und lebendige Augenblicke.


Und all das aufgrund einer großen Illusion!

Denn Sicherheit im Außen hat es noch nie gegeben und wird es nie geben – egal, wie viele Versicherungen wir abschließen oder wieviele Alarmanlagen wir installieren.

Sicherheit ist eben nur ein Zustand, die Welt ist voller Veränderungen und stetig im Wandel. Was heute noch als sicher, vertraut und beständig gilt, kann morgen schon die größte Gefahr sein. Das haben uns die letzten zwei Jahre ja deutlich gezeigt.




Und nun so weitermachen oder......?


Du hast es in der Hand, in deiner eigenen Hand. Es ist dein Leben und nur DU bist dafür verantwortlich. Du entscheidest wieviel Freude, Angst oder Zweifel Du in dein Leben einlädst.

Ja, vielleicht denkst Du gerade, ganz so einfach ist es nun ja auch wieder nicht. Doch, es ist einfach, es ist (d)eine Entscheidung. Das was Du denkst und an das was Du glaubst, dass ziehst Du in dein Leben. Und wenn Du glaubst, dass dein Leben so gefährlich und so heimtückisch zu Dir ist, dann wird Dir dein Leben auch solche Situation schenken.


Du kannst ignorieren, dass Leben Veränderung bedeutet und alles versuchen, um dein Umfeld möglichst sicher zu gestalten.

Du kannst aber auch lernen, mit Unsicherheiten umzugehen, sie anzunehmen und daraus lernen. Wenn Du damit etwas Übung hast und einige Erfahrungen gesammelt hast, wirst Du feststellen, dass es immer einfacher geht und das es sich richtig gut anfühlt. So kannst Du die Sicherheit in Dir immer mehr kennenlernen und lernen darauf zu vertrauen, dass es das Leben immer gut mit dir meint.

Zugegeben, am Anfang ist das nicht immer ganz einfach, doch Du wirst sehen und fühlen, dass es mit der Zeit immer einfacher wird.



Als wir hierher auf die Erde gekommen sind, haben wir auch kleine Schritte gemacht und wir wären nie auf die Idee gekommen, dass das Leben gefährlich ist.... ganz bewusst haben wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen. Wir fielen hin und standen wieder auf, das zerschürfte Knie hat uns nicht davon abgehalten weiterzugehen. Es ist die Natürlichkeit des Lebens, dass wir auch mal etwas Risikobereitschaft mitbringen und einfach der Freude folgen.




Finde die Sicherheit in Dir!


Zurück zur Natur:

  • Genieße die Stille eines Spaziergang´s und beobachte die Natur, da sind keine Gefahren, hier grüßt dich das pure Leben in seiner Lebendigkeit.

  • Setze Dich gerne auf eine Bank, schließe die Augen und fühle wie perfekt die Natur ist und das jeder Augenblick so unsagbar wunderbar ist.

  • Blicke in das Wasser, nimm das Leben im Fluss wahr. Das Wasser fließt von ganz alleine, da muss nichts dafür getan werden.

  • Fühle die Stille des Waldes, fühle den Wind, gleich ob sanft oder stürmisch.

  • Nimm wahr, das Leben um Dich herum. Wie kraftvoll, still, lebendig und harmonisch es ist.

  • Nimm die verschiedenen Jahreszeiten wahr, verbinde dich mit den Qualtäten des Wachsens, der Ernte und des Sterbens der Natur. Ein in sich stimmiger und beständiger Kreislauf. Keiner Tier und keine Pflanze kämen auf die Idee, ihr Leben zu versichern :-) weil sie sich dem Kreislauf der Natur anvertrauen und wissen, dass es total stimmig ist und daher Leben vertrauen.

  • Vertraue dem Fluss des Lebens

Das dürfen wir auch wieder lernen, dem Leben vertrauen und reflektieren, ob all die Ängste und Zweifel nicht einfach nur Konstrukte unserer Gedanken sind.

Erde dich regelmäßig, stell dich barfuß auf die Wiese und fühle deine Kraft, deine Verbindung mit allem was lebt.



Die Wirkung der regelmäßigen Meditation auf mein Leben, ist sehr bereichernd. Eine tägliche Meditationspraxis kann Dir helfen, deinen Ort der inneren Sicherheit immer leichter aufzusuchen und in unsicheren Phasen darauf zurück zu greifen. Du lernst dich durch Meditation besser kennen und deiner inneren Stimme zu vertrauen. In Momenten der Stille kannst du leichter den Zugan zu deinem Inneren finden. Je mehr Du lernst, dem was Du bist, zu vertrauen, je mehr nimmst Du die Sicherheit in Dir wahr.

Deine innere Stimme spricht leise zu dir, deshalb ist es einfacher sie in der Mediation wahrzunehmen. Je öfter Du das tust umso sicherer wirst Du in dir, die Sicherheit in Dir finden.



Zeit und Geduld


Das Gefühl von innerer Sicherheit lässt sich nicht per Knopfdruck herstellen. Innere Sicherheit zu gewinnen, ist ein stetiger Prozess. Es wird Zeiten geben, da erscheint es Dir unmöglich den Ort der inneren Sicherheit zu finden – während es andere Phasen gibt, wo Du jederzeit ganz leicht darauf zugreifen kannst. Deine Atmung kann Dir helfen, deinen Ort der inneren Sicherheit aufzusuchen. Fühlst Du dich unsicher oder orientierungslos, schließe deine Augen und nimm 3-5 tiefe Atemzüge. Du wirst spüren, wie du mit jedem Atemzug etwas ruhiger wirst und deinem inneren Ort der Sicherheit ein Stückchen näher kommen kannst. Vertraue darauf, dein Atem trägt dich, das gibt Dir Sicherheit.




"Seit ich begriffen habe, daß es im Leben und in der Liebe keine Sicherheit geben kann, habe ich auch keine Angst mehr, sie zu verlieren". Ernst Ferstl

Die Zeiten sind im Moment sehr turbulent. Es scheint, dass alles Beständige wegfällt, zumindest das Konstrukt sehr wackelig ist. Veränderungen im Großen wie im Kleinen scheinen an der Tagesordnung eines jeden Einzelnen und fordern uns tatsächlich sehr. Wichtiger denn je ist es, genau JETZT, auf seine Intuition zu hören und sich vom Herzen führen zu lassen. Dennoch lassen wir uns von unserem Bedürfnis nach Sicherheit zurückhalten, Veränderungen bewusst und aktiv einzuleiten – und so werden wir gezwungen zu reagieren, anstatt bewusst zu agieren. Wenn Du dein Leben bewusst, eigenverantwortlich und selbstbestimmt gestalten möchtest, dann öffnet dein innerer Ort für Sicherheit Dir unendliche Möglichkeiten.

Nutze diese – weil deine Lebenszeit kostbar ist.


Zeiten der Unsicherheit gehören genauso zum Leben dazu, wie die Zeiten der Sicherheit und des Sicherseins. Diese unruhigen Zeiten sind sehr wertvoll, Du kannst in diesen Phasen viel lernen, an den Erfahrungen wachsen und so immer näher an deine eigene innere Sicherheit gelangen. Stell dir vor, Du wüsstest heute, wo genau du in 3 - 5 Jahren stehst, wenn wirklich immer alles nach Plan laufen würde? Wo bleibt dann die Freude und Lust am Leben?

Wäre das nicht sehr beengend und langweilig?


Ich glaube an das Leben und daran, dass ich mit Sicherheit getragen bin von einer höheren Macht, dem Leben und der Liebe.

Ich glaube daran, dass wir hier sind um auch mal ein Risiko einzugehen, unsere Grenzen erfahren und auch den Schmerz der damit verbunden ist.

Ich glaube daran, dass wir alles erreichen können, wenn wir wieder bewusster und authentischer leben.

Und ich weiß, dass ich mich zu jedem Moment umentscheiden kann, denn es ist mein Leben und ich folge meinem Herzen, denn die Stimme meines Herzens schenkt mir Sichherheit.

Mein Herz, mein sicherer Hafen.




Herzensgrüße Eva-Maria



Ich freue mich, wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat und ich danke Dir für die Zeit, die Du mir geschenkt hast. Gerne darfst Du den Artikel teilen.


Falls Du Fragen oder Anregungen hast melde Dich sehr gerne unter: info@seelenpfadreise.de


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